Gemeiner Holzbock
Etwa zwanzig Zeckenarten kommen in Deutschland vor, einige davon eher sehr selten oder eventuell nur vorübergehend, da eingeschleppt. Eine der am häufigsten anzutreffenden Zeckenarten ist der Gemeiner Holzbock!
Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die bekannteste Art der Schildzecken. Er bevorzugt als Wirt neben Wild- und Haustieren auch den Menschen. Dies kann vor allem dann gefährlich werden, wenn die Zecke mit Krankheitserregern infiziert ist, denn der Holzbock ist u. a. Überträger der für den Menschen gefährlichen Lyme-Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Der Holzbock (Ixodes ricinus) erreicht durchschnittlich Größen zwischen 2,5 und 4,5 Millimeter. Die Größe unterscheidet sich allerdings je nach Geschlecht; Weibchen sind meist größer als Männchen.
Das 2- bis 3-jährige Leben des Gemeinen Holzbocks besteht fast ausschließlich aus Warten und Lauern. In dieser Zeit entwickelt sich der Holzbock von der Larve über die Nymphe zur adulten Zecke.
Das Blutsaugen gehört zu den komplexeren Vorgängen im Leben des Holzbocks. Der Holzbock verfügt über einen hochausgebildeten Stech- und Saugapparat.
Als erstes sucht er sich auf dem Wirt eine geeignete Stelle. Diese wählt er hauptsächlich nach zwei Kriterien. Wichtig für ihn ist dünne Haut, da der Stechapparat sonst nicht durch sie hindurchdringen kann. Das zweite Kriterium ist Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ideal sind warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Besonders häufig findet man sie beim Menschen daher in der Leistengegend, den Kniekehlen, in Haaransätzen und manchmal auch hinter den Ohren.
Das Sekret enthält einen Gerinnungshemmer, der so einen guten Blutfluss und damit einen erfolgreicheren Saugvorgang ermöglicht. Im Sekret ist außerdem noch ein Betäubungsmittel enthalten, was für den Holzbock besonders wichtig ist, da sein Hypostom so groß ist, dass der Wirt den Stich ohne Betäubung bemerken würde.
Weiterhin sorgt ein entzündungshemmender Wirkstoff dafür, dass sich die Wunde während der teilweise langen Saugvorgänge nicht entzündet. Teil des Hypostoms ist zudem eine zusätzliche Sicherung, sodass der Saugvorgang nicht unterbrochen werden kann. Nach dem Blutsaugen lässt sich der Holzbock einfach fallen. In diesem Zeitraum ist er äußerst lichtscheu und meidet direktes Sonnenlicht